Der Blick auf den Zustand unseres Planeten ist beschämend. Wir Menschen als Teil des Ökkosystems Erde sind verantwortlich, dass unser Planet und seine Bewohner zunehmend leiden. Die ökonomische Ausrichtung unserer Gesellschaft ist Ausdruck eines kollektiven geistigen Irrtums, der uns glauben lassen will, dass wir unseren Wohlstand nur erhalten können, in dem wirdas Wirtschaftswachstum anbeten und dabei gleichzeitig unseren Wirt, die Erde mit seinen irdischen und menschlichen Ressourcen verkümmern lassen.

Wir nutzen die verfügbaren Ressourcen, um möglichst gut und zahlreich zu überleben. So machen das offenbar alle Lebewesen auf der Erde. Das Einzige, was uns möglicherweise von anderen Lebensformen unterscheidet, ist die Fähigkeit, unser Handeln zu reflektieren – und gegebenenfalls etwas zu verändern, wenn wir erkennen, dass wir uns selbst schaden.

Alles ist mit allem verbunden. Eigebunden im großen Ganzen unseres Universums. Alles ist Energie, alles schwingt, alles Leben bezieht sich in Wechselwirkung aufeinander. Diese Erkenntnis steht heute auf wissenschaftlichen Füßen der Quantenphysik. Wir sitzen alle in einem Boot. Und doch sägen wir an dem Ast auf dem wir sitzen. Getreu dem Bibelvers – denn sie(wir) wissen nicht was sie (wir) tun.

Der rationale Zugang alleine zu diesem Wissen motiviert und befähigt uns offenbar nicht, das gleichwirksam in unserem Bewusstsein zu verankern. Vielleicht stehen wir im Zeitraffer der Evolution betrachtet gerade mal am Anfang eines Entwicklungsprozesses, unser Bewusstsein für die Verbundenheit mit allem Leben zu öffnen.

Wir können nicht erwarten, oder darauf warten, dass die Politik oder die Wirtschaft Veränderungen herbeiführt, die Würde allen Lebens zu achten. Wir haben den Zustand unseres Planeten mitkreiert, doch wir sind keine Täter und wir sind keine Opfer. Aber wir sind selbstbestimmt und Selbstverantwortlich. Ich kann mein Verhalten und meinen Umgang mit den mir verfügbaren Ressourcen reflektieren. Was sind bequeme Gewohnheiten, was kann ich ändern, worauf kann ich verzichten, was kann ich reduzieren? Mit der Menge an Plastik und Restmüll die ich mit meinem Konsum hinterlasse bin ich nicht im Reinen. Bei der Wahl meiner Kleidung, oder sonstigen Produkten achte ich mehr auf die Qualität, das Aussehen und den Preis, als auf die Ökobilanz. Aber ich kaufe überwiegend regionale und biologische Produkte, fahre öfter mit dem Fahrrad oder mit den Öffentlichen, statt mit dem Auto, trenne akribisch den Müll,…Ich tue für meine Umwelt was ich kann und was mir möglich ist. In meinem Umfeld versuche ich einen Beitrag für ein freundliches und wertschätzendes Klima miteinander zu leisten.  

Was für ein Mann ist ein Mann, der die Welt in der er lebt nicht verbessert?

 …lautet das Intro im Brief an den Mann aus dem Buch Königin und Samurai:
In dem Brief schreibt Veit, „dass es in dieser Welt gerade dringend gute, ehrliche und wache Männer braucht, die die Eier haben im Feuer ihrer Integrität zu brennen. Denen Begriffe wir Ehre und Mitgefühl noch etwas bedeuten“.

Ich fühle mich angesprochen. Ich habe gelernt Einzelkämpfer zu sein, im Konkurrenzkampf um Haben und Sein. Es hat mir bisher viel Lebensfreude gekostet meine inneren Konflikte mit mir selbst auszumachen und zu kontrollieren, die mir von der Gesellschaft im Außen gespiegelt wurden.
Im letzten Treffen unserer Männergruppe haben wir uns darüber ausgetauscht, welchen Beitrag jeder auf seine Weise leisten kann. Wir können uns bestärken, unterstützen und ermutigen Verantwortung für unser Handeln und Konsumieren zu übernehmen, bewusster mit den Ressourcen dieser Erde umzugehen. Jeder kann in seinem Umfeld Vorbild sein und Inspiration, im Umgang den wir miteinander und allen anderen Lebensformen pflegen.

Es tut mir gut, es gibt mir Kraft und Zuversicht, mich mit meinen Brüdern zu verbinden und zu öffnen, mit dem was in mir, versus in der Welt in Unfrieden ist. Wir können lernen Hüter zu sein, das eigene Potenzial zum Wohle aller und zum Wohl unseres Planeten einzusetzen.